Römischer Ritus

 

Im römischen Ritus werden folgende liturgische Gewänder verwendet:

 

  • Die Albe (von lat. albus „weiß“) ist das liturgische Grundgewand. Sie ist grundsätzlich knöchellang und erinnert an das Taufkleid . Sie wird unter dem Messgewand getragen.

     

  • Das Zingulum ist ein Strick, der als Gürtel die Albe rafft (Form: als Band oder Kordel gefertigt, gewöhnlich mit Quasten am Ende versehen)

  • Die Stola,ein schalartiges, beiderseits etwa knielanges, schmales Gewandstück, ist das Insigne des priesterlichen Amtes. Bischof, Priester und Diakon tragen sie bei allen Sakramentsfeiern, Wortgottesdiensten, Andachten und Segenshandlungen, unter Umständen (etwa am Krankenbett) direkt über der Alltagskleidung oder der Albe, bei der Messe gewöhnlich unter dem Messgewand. Vor der Liturgiereform wurde die Stola vom Priester vor der Brust überkreuzt, vom Bischof immer schon in der heutigen Form getragen. Die Stola des Diakons wird diagonal über Brust und Rücken getragen und liegt auf der linken Schulter auf. Unter dem Messgewand ist die Stola kürzer gearbeitet, Sog. Innenstola, als Außenstola hat sie eine längere Form, damit sie auch über einer einfachen Kasel bzw. Tunika getragen werden kann.

  • Das Kelchvelum, ein meist quadratisches Tuch, dient zur Verhüllung des Kelches vor der Hl. Messe. Bei der Opferung wird es abgenommen.

  • In der Bursa, ein ca. 20 x 20 cm großer mit Stoff überzogener Karton, dient der Aufbewahrung des Kelchtuches, vor der Ausbreitung auf dem Altar.

  • Unter der Kelchwäsche versteht man die Tücher (Corporale, Lavabo), worauf die Hl. Hostie liegt, bzw. das dem Priester zur Händetrocknung bei der Händewaschung dient.

  • Die Palla ist ein kleiner quadratischer "Deckel" zum Abdecken des Kelches nach der Hl. Wandlung, um Verschmutzungen des kostbaren Blutes vorzubeugen.

  • Die Kasel (von lat. casula „Zelt“, „Häuschen“), auch Messgewand genannt, wird gedeutet als Erinnerung an das Zeltheiligtum, das die Israeliten bei ihrer Wüstenwanderung mit sich führten (vgl. 2. Mose 33,7) und stammt von der römischen Paenula ab. Es ist ein ärmelloser Überwurf mit Kopfausschnitt, meist in der liturgischen Farbe des Tages oder Anlasses, oft kostbar bestickt. Im Gegensatz zur Kirche des ersten Jahrtausends ist die Kasel heutzutage fast nur zur Feier der Heiligen Messe in Gebrauch (eine der wenigen Ausnahmen ist die Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag. Die Form hat sich im Lauf der Geschichte verschiedentlich verändert.

  • Die Dalmatik (lat. dalmatica, aus Dalmatien stammend) ist das festlich geschmückte, heute kurzärmelige, ursprünglich aus dalmatinischer Wolle gefertigte Obergewand des Diakons mit weiten Ärmeln und Zierstreifen (lat. clavi), das insbesondere zum Hochamt getragen wird. Die Dalmatik kann vom Bischof auch unter der Kasel getragen werden, um so zum Ausdruck zu bringen, dass dieser die Fülle des Weiheamtes innehat. Diese Dalamtik- genannt auch Tunicella, ist aus einem leichtem Stoff gearbeitet.

  • Das Chorhemd, auch Chorrock genannt, ist ein hüft- oder knielanges weißes, oft gefälteltes Obergewand, das von der Albe abstammt. Es wird über dem Talar bzw. der Soutane getragen. Der Priester trägt Soutane, Chorhemd und Stola bei Gottesdiensten ohne Eucharistiefeier oder bei Messen, in denen er weder Zelebrant noch Konzelebrant ist. Talar und Chorhemd sind die verbreitetste Messdienergewandung. Im Unterschied zum Rochett hat das Chorhemd an den Ärmeln einen etwas weiteren Schnitt. Mit Rochett wird traditionell das Chorhemd höherer Geistlicher mit eng geschnittenen Ärmeln, die häufig verziert sind (Spitzen, Rüschen), bezeichnet. Es ist jedoch umgangssprachlich weit verbreitet, das Chorhemd ebenfalls als „Rochett“ zu bezeichnen.

  • Der Chormantel (auch Vespermantel, auch Rauchmantel genannt oder lat. Pluviale - „Regenmantel“) ist ein von der Kasel abgeleitetes Obergewand, das heute meist außerhalb der Messfeier, z.B. bei Andachten, Prozessionen und Begräbnisfeiern, Verwendung findet. Dieser ist wie ein großer Mantel geschnitten. Dabei gibt es verschiedene Formen.

  • Der Manipel ist ein Stoffstreifen, der vor der Liturgiereform über der linken Hand von allen Inhabern Höherer Weihen (d.h. ab dem Subdiakonat) getragen wurde. Ähnlich wie eine verkürzte Stola.

  • Die Mitra wird von allen Bischöfen, sowie von weiteren dazu berechtigten Geistlichen, vor allem von Äbten (sogenannte infulierte Äbte), getragen. Sie ist eine in zwei Spitzen auslaufende Kopfbedeckung, die seit dem 10. Jahrhundert nachzuweisen ist. Seit der Renaissance wuchs die Mitra immer mehr in die Höhe, während ihre heute übliche Gestalt der des 13. Jahrhunderts ähnelt.

  • Das Pallium ist ein weißes Wollband mit sechs schwarzen Kreuzen, das über die Schultern gelegt wird und die päpstliche Vollgewalt symbolisiert. Der Papst verleiht es den Metropolitan -Erzbischöfen als Symbol der Teilhabe an der Hirtengewalt.

  • Das Segensvelum ist ein längliches Tuch zum Verhüllen der Hände, z.B. beim Tragen der Monstranz oder beim Halten von Mitra und Bischofsstab. Man unterschiedet ein festliches verziertes Velum für das Allerheiligste, bzw. ein einfaches genähtes Stabträgervelum für die Tätigkeiten der Ministranten (Halten des Bischofstabes oder der Mitra).

  • Die Bursa ist ein kleiner doppelter Deckel, in dem das Kelchtuch aufbewahrt wird.

  • Die Palla ist ebenfalls ein kleiner, aber einfacher, Deckel und dient zur Abdeckung des Kelches.

  • Das Lavabotuch benutzt der Priester bei der Händewaschung.

  • Die Tiara wurde von Päpsten ebenfalls nur zum Einzug und zum Auszug bei der feierlichen Papstmesse getragen, sowie bei einigen Segenshandlungen, etwa der Erteilung des Segens Urbi et Orbi. Papst Paul VI. hat die Tiara abgelegt. Seitdem wurde kein Papst mehr mit der Tiara gekrönt.

  • Das Gremiale st eine Art Schürze zum Schutz der liturgischen Gewänder bei Salbungen mit Öl.