Die liturgischen Farben



Man unterscheidet folgende liturgische Farben: weiß, rot, rosa, violett, grün, schwarz, blau


Weiß, die Farbe des Lichtes, wird ausschließlich zu Hochfesten wie Weihnachten und Ostern mit den nachfolgenden Festzeiten, zu Herrenfesten, sowie zu Marienfesten (wobei man auch die blaue Farbe verwenden kann) und zu Festen der Heiligen, die nicht das Martyrium erlitten, getragen, außerdem zum Fest der Erzengel. Gold und Silber sind als besonders festliche Variante der weißen Farbe zu verstehen und keine eigenständige liturgische Farbe. Sie erhöhen nur die Festlichkeit


Rot, die Farbe des Blutes und des Martyriums, Feuers und Sinnbild des Heiligen Geistes, wird Pfingsten, am Palmsonntag, Karfreitag, Kreuzerhöhung, zur Firmung und an den Festen der Märtyrer getragen.


Violett, Sinnbild für den Übergang und die Verwandlung, wird in den Bußzeiten vor Ostern (Fastenzeit) und vor Weihnachten (Advent) getragen,  und am Fest Allerseelen. In der außerordentlichen Form des römischen Ritus ist sie ferner vorgesehen für die Kommunionfeier des Karfreitags, für die Messfeier am Palmsonntag (jedoch nicht für die Palmprozession) sowie für den ersten Teil der Osternacht bis zum Gloria. Des Weiteren ist sie ebenfalls die Farbe der Vorfastenzeit von Septuagesima bis Aschermittwoch. Eine kleine Unterscheidung kann in der Farbwahl getroffen werden. So ist für die Adventszeit eher das Rot-Violett - als Zeichen der freudigen Bußzeit, für die Fastenzeit eher das Blau-Violett, als strengere Bußzeit zu empfehlen.


Rosa ist die Aufhellung der Farbe Violett. Sie kann nur zu den Sonntagen Gaudete (3. Adventssonntag) und Laetare (4. Fastensonntag) getragen werden, um den freudigen Charakter der Mittfastentage zur Hälfte der Bußzeit hervorzuheben. Sie kommt also nur 2 Mal im Jahr zum liturgischen Einsatz.


Grün, die Farbe des Wachstums und der Hoffnung, wird an den Sonntagen im Jahreskreis und den Werktagen des Kirchenjahres, auf die kein Heiligenfest fällt, getragen.


Schwarz ist die Farbe der Trauer und wurde Karfreitag, Allerseelen und bei Begräbnissen getragen. Sie ist vorgesehen für Begräbnisse und Allerseelen.


Blau, die Farbe der Reinheit, galt früher für Marien- und örtlich auch für Bekennerfeste (Bekenner sind Glaubenszeugen, die keine Märtyrer waren, wie etwa der Heilige Martin), sie wurde durch Weiß ersetzt. Trotzdem werden auch heute noch in einigen Gegenden blaue Gewänder für Marienfeste verwendet, in spanischen Diözesen sind diese sogar vorgeschrieben. Blau war auch im englischen Ritus von Sarum (Salisbury) bekannt und ersetzte dort das adventliche Violett. Heute wird sie gerne wieder für Marienfeste verwendet.